Eine kurze Lebensbeschreibung Erich Ludendorffs

[ult_sticky_section sticky_gutter=“30″]
Portrait von Erich Ludendorff
Erich Ludendorff
[/ult_sticky_section]
Portrait von Erich Ludendorff
Erich Ludendorff

Erich Ludendorff wurde am 9.4.1865 in Kruschewnia bei Posen geboren. Er war das dritte von sechs Kindern des Gutsbesitzers August Wilhelm Ludendorff und dessen Ehefrau Klara Jeanette Henriette von Tempelhoff.

Mit 12 Jahren trat er in eine Kadettenanstalt in Plön in Schleswig-Holstein ein. Im Jahre 1882 wurde er – erst 17-jährig – Leutnant und kam nach Wesel, wo er bei der Ausbildung von meist älteren Rekruten seine erste soldatische und menschliche Bewährungsprobe bestand, indem er sich für die Verhinderung von Machtmißbrauch und Ungerechtigkeiten und für die Abschaffung der damals noch üblichen körperlichen Bestrafungen der Soldaten einsetzte.

Die weiteren Stationen seines militärischen Werdegangs waren: Ab 1890 Oberleutnant auf der Kriegsakademie, ab 1894 Hauptmann, ab 1904 Major und ab 1908 Oberstleutnant im Großen Generalstab, wo ihm von dessen Chef, General von Moltke, die Leitung der wichtigsten Abteilung übertragen wurde, die für die Entwicklung des deutschen Heeres verantwortlich war.

Im Jahre 1909 heiratete Erich Ludendorff Margarethe Pernet, die geschiedene Gattin eines gefallenen Obersten des Heeres, die vier Kinder mit in die Ehe brachte.

Weil er die damals für Deutschland bedrohliche militärisch-politische Situation in Europa klar erkannte, verfaßte Ludendorff zahlreiche Denkschriften, in denen er Heeresreformen und Erfassung aller wehrfähigen Männer forderte. Beim Kriegsministerium stieß er jedoch mit seinen Forderungen auf Ablehnung. Als unbequemer Mahner wurde er 1913 von seinem Posten im Generalstab abberufen und als Regimentskommandeur nach Düsseldorf strafversetzt. Diese Entscheidung wirkte sich für die Kampfbereitschaft des deutschen Heeres im bald darauf beginnenden Ersten Weltkrieg verhängnisvoll aus.

Seinen Kriegsdienst begann Erich Ludendorff nicht, wie es seinen überragenden Fähigkeiten und Leistungen entsprochen hätte, als Chef der Operationsabteilung, sondern als Oberquartiermeister der 2. Armee im Westen. Auf diesem Posten bewies er seine Tatkraft und Unerschrockenheit durch die handstreichartige Eroberung der Zitadelle der großen Lagerfestung Lüttich.

Nachdem das deutsche Heer gegen die russische Übermacht schwere Niederlagen erlitten hatte und die Gefahr bestand, daß ganz Ostpreußen vom Feind überrannt würde, betraute der Kaiser den inzwischen zum General der Infanterie beförderten Erich Ludendorff mit der Führung der Militäroperationen im Osten. Der rangältere General von Hindenburg wurde von der Regierung als Oberbefehlshaber eingesetzt, wobei er jedoch die Weisung erhielt, den Planungen und Befehlen Ludendorffs keinen Widerstand entgegenzusetzen. Ludendorff gelang es im August 1914 in der großen Umfassungsschlacht von Tannenberg die zahlenmäßig weit überlegene feindliche Armee vernichtend zu schlagen und damit Ostpreußen vor der Besetzung durch russische Truppen zu bewahren.

Seit August 1916 war Ludendorff zusammen mit Hindenburg in der obersten Heeresleitung für die gesamte deutsche Kriegführung verantwortlich. Einen endgültigen Sieg im Westen konnte Ludendorff jedoch gegen die Übermacht der Feinde infolge des Kriegseintritts der USA nicht erreichen. Der von der sozialdemokratischen Propaganda im Volk verbreiteten Mutlosigkeit trat er jedoch entschieden entgegen. Dadurch kam es zu Differenzen mit der kaiserlichen Regierung, und im Oktober 1918 wurde Ludendorff entlassen.

Nach Kriegsende begann er mit der Erforschung der Hintergrundskräfte, die zu Deutschlands Niederlage beigetragen hatten. Diese im Verborgenen wirkenden Mächte waren nicht – wie gewisse Kreise behaupteten – „Hirngespinste“, die sich Ludendorff ausgedacht hatte, um mit der sog. „Dolchstoßlegende“ seinen Mißerfolg an der Front zu erklären. Die Ergebnisse seiner Untersuchungen zeigten deutlich, daß die revolutionäre Stimmung in der Heimat, die den Soldaten an der Front das Durchhalten unmöglich machten, von geheimen Einflüssen bewußt herbeigeführt worden war.

Mit anderen nationalen Gruppen bemühte sich Ludendorff, das von den Siegermächten geschundene und gedemütigte deutsche Volk moralisch wieder aufzurichten. Dabei arbeitete er zeitweilig auch mit Adolf Hitler zusammen, von dem er sich jedoch bald wieder trennte, nachdem er dessen gefährliche Ziele und Methoden erkannt hatte.

Nach der Scheidung von seiner ersten Frau schlossen Erich Ludendorff und die Nervenärztin und Philosophin Dr. Mathilde von Kemnitz, die er durch seine Verbindung zu völkischen Kreisen kennengelernt hatte, im Jahre 1926 die Ehe. Ludendorff erkannte bald, daß eine echte Gesundung des deutschen Volkes und der übrigen Völker nur dann gelingen kann, wenn auf der Grundlage der als „Gotterkenntnis“ bezeichneten religionsphilosophischen Erkenntnisse seiner Frau die Einheit von Rasseerbgut, Glaube, Recht und Wirtschaft verwirklicht wird..

Um die Völker vor den ihnen drohenden Gefahren zu schützen, begann das Ehepaar Ludendorff einen gemeinsamen Aufklärungskampf gegen die Macht- und Einflußstrukturen der Geheimorden und anderer Organisationen mit verborgenen Zielen. Die gewonnenen Erkenntnisse über die sog. „Überstaatlichen Mächte“ wurden in den Werken:

„Vernichtung der Freimaurerei durch Enthüllung ihrer Geheimnisse“ (1927)

„Kriegshetze und Völkermorden in den letzten 150 Jahren“ (1928)

„Das Geheimnis der Jesuitenmacht und ihr Ende“ (1929)“

sowie in zahlreichen Schriften und Abhandlungen in der Wochenzeitung „Ludendorffs Volkswarte“ und in der Halbmonatszeitschrift „Am Heiligen Quell Deutscher Kraft“ veröffentlicht.

Der bereits 1925 gegründete „Tannenbergbund e.V.“, dessen Schirmherr Ludendorff wurde, unterstützte die Aufklärungsarbeit durch Vortragsveranstaltungen und führte bis 1933 einen scharfen geistig-politischen Kampf gegen die heraufziehende Gefahr des nationalsozialistischen Zwangsstaates.

Im Jahre 1930 gründete Erich Ludendorff außerdem den Verein „Deutschvolk e.V.“ als Rechtsschutzverband für die Volksgeschwister, die sich zur „Gotterkenntnis“ bekannten. Dieser Vorläufer des heutigen Vereins „Bund für Gotterkenntnis (Ludendorff) e.V.“ war eine religiöse Weltanschauungsgemeinschaft im Sinne der Reichsverfassung vom 11.8.1919 und ohne politische Zielsetzung.

Nach der Verkündigung des sog. Ermächtigungsgesetzes, durch das die NSDAP diktatorische Vollmachten erhielt, wurde der Tannbergbund und die Wochenzeitung Ludendorffs Volkswarte verboten, so daß die Weiterführung des politischen Aufklärungskampfes nicht mehr möglich war. Erich Ludendorff widmete sich von da an der weltanschaulich-politischen Aufklärung, die er in seiner Halbmonatszeitschrift noch veröffentlichen konnte, und schrieb seine Lebenserinnerungen.

Auf Drängen der Wehrmachtsführung fand sich Ludendorff kurz vor seinem Tode zu einem Treffen mit Hitler an einem neutralen Ort in München bereit. Dabei warnte er Hitler erneut eindringlich davor, einen Krieg zu beginnen: Er würde zur völligen Niederlage führen. Dessen Versicherung, er sei weit davon entfernt, an Krieg zu denken, schenkte er keinen Glauben, so daß er nach seiner Rückkehr nach Tutzing feststellen mußte: „Es ist alles vergebens, dieser Mann wird Deutschland ins Unglück stürzen.“

Am 20.12.1937 starb Erich Ludendorff in tiefer Sorge um das Schicksal seines Volkes und seiner Bewegung. Entgegen seiner letztwilligen Verfügung und gegen den Willen seiner Witwe erzwang Hitler aus propagandistischen Gründen ein Staatsbegräbnis. Mathilde Ludendorff setzte jedoch durch, daß nicht die Hakenkreuzfahne sondern die kaiserliche Reichskriegsflagge den Sarg bedeckte. Die Beisetzung erfolgte auf dem Friedhof in Tutzing.

Weiterführendes Schrifttum: „Meine Lebenserinnerungen“ in drei Bänden von Erich Ludendorff (Verlag Hohe Warte)