Hölderlin-Büste am Hölderlinturm
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Friedrich Hölderlin

* 20.3.1770
7.6.1843

Friedrich Hölderlin wurde am 20.3.1770 in Lauffen am Neckar geboren und starb am 7.6.1843 in Tübingen. Er gehört zu den bedeutendsten Dichtern seiner Zeit. Auf Wunsch seiner Mutter sollte er Theologe werden. So studierte an der Universität Tübingen Theologie. Im dortigen evangelischen Stift verband ihn eine enge Freundschaft mit Schelling und Hegel. Nach erfolgreichem Abschluß entschloß er sich jedoch, nicht Pfarrer zu werden, sondern sich der Dichtkunst zu widmen.

Sein Ruhm gründet sich v.a. auf seinen Gedichten, die die Form einer Hymne, Ode und Elegie aufweisen. Er schrieb einen einzigen Roman: „Hyperion“. Sein Drama „Der Tod des Empedokles“ blieb unvollendet. Hölderlin übersetzte außerdem mehrere antike Werke.

Hölderlins Poesie gilt heute unbestritten als ein Höhepunkt der deutschen und abendländischen Literatur (Wikipedia). „Durch Klangkraft der Sprache und tiefen Bedeutungsgehalt stellen Hölderlins Gedichte eine glückliche Verbindung seiner Liebe zu altgriechischen Formen und zur deutschen Heimat dar.“ (1)

Die Bedeutung Hölderlins als Philosoph wurde erst seit den 1970er Jahren in vollem Umfang erkannt. Seine philosophischen Gedanken sind nicht in philosophischen Werken veröffentlicht worden, sondern liegen als Fragmente und als in Briefen geäußerte Gedanken vor. Er beeinflußte Hegel und Schelling, teilte aber nicht deren idealistische Auffassung, wonach die Erscheinungswelt nicht unabhängig von unserer Vorstellung bzw. unserem Bewußtsein existiert. Er selbst war stark von Kant beeinflußt und sah den Seinsgrund im Göttlichen, das entgegen der Auffassung Spinozas nicht rational, sondern nur erlebnismäßig zugänglich sei.

Über seine Erkrankung in der zweiten Hälfte seines Lebens gehen die Meinungen weit auseinander. Vielfach geht man von einer Geisteskrankheit seit dem Jahr 1802 aus. 1806 wurde er zwangsweise in die Tübinger Klink eingeliefert und späte als „unheilbar“ entlassen. Seitdem lebte er, liebevoll gepflegt, bis zu seinem Tod im Haus des Tischlermeister Zimmer im sogenannten „Hölderlinturm“. Andere halten seine Erkrankung nur für gespielt und wiederum andere die Symptome für die Folgen einer Quecksilbervergiftung durch die Behandlung in der Tübinger Klinik.

(1) Hausbuch deutscher Dichtung, 2008. Bund für Deutsche Schrift und Sprache.

Bildquelle: Martin Hahn, CC0, via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Landappbw_773757_1819_H%C3%B6lderlin-Turm_T%C3%BCbingen.jpg)

Gedichte/Lieder von 

Friedrich Hölderlin

Gebirge, Sonnenstrahlen
Die Götter

Du stiller Äther! Immer bewahrst du schön
Die Seele mir im Schmerz, und es adelt sich
Zur Tapferkeit vor deinen Strahlen,
Helios! oft die empörte Brust mir.

(…)